Verona 1623. Julia und Romeo, wohl das bekannteste literarische Liebespaar
überhaupt, leben!
Hat Shakespeare den tragischen Ausgang des kurzen Glücks schlecht
recherchiert, oder haben sich die Protagonisten seiner Dramaturgie einfach
heimlich entzogen?
Dreißig Ehejahre nach der Beinahe-Tragödie jedenfalls ist von zartem
Liebesgeflüster und brennender Sehnsucht zwischen beiden nur noch Zank und
Zwietracht geblieben. Ihre heftig pubertierende Tochter Lucretia lässt sich
von den beiden schon gar nichts sagen.
Schließlich fährt auch noch der Geist des Dichters selbst aus dem Grabe auf,
um vermeintlich Ordnung zu schaffen.
Diese fiktive Konstellation legte der israelische Satiriker und Dichter
Ephraim Kishon seinem "heiteren Trauerspiel" zugrunde, dessen Komik sich aus
dem ewig menschlichen Unvermögen ableitet, seines Glücks dauerhaft zu
genießen, weswegen "beim Happy End [...] jewöhnlich abjeblendt" (Tucholsky)
wird.
Gewürzt hat Kishon das Ganze mit diversen verbalen Irrlichtern aus
Shakespeares gesammelten Werken zu einem hintersinnigen Cocktail mit
bitterem Beigeschmack und herb-fruchtiger Säure im Abgang.
Romeo Montague (49): | Thomas Otto |
Pater Lorenzo (98): | Kay Gürtzig |
Julia Montague-Capulet (43): | Silke-Maria Otto |
Lucretia (Julias und Romeos Tochter, 14): | Christine Rohrberg |
Julias Amme (85): | Christine Rohrberg |
William Shakespeare: | Torsten Sachse |
Spielleitung: | Thomas Otto, Team |
Technik: | Matthias Hübner |
Soufflé: | Stefan Seidel |
Deutscher Theaterverlag Weinheim