Sie saßen an den Schalthebeln. Sie optimierten, reorganisierten, verschlankten, strukturierten um, setzten Personal frei, zogen die Daumenschrauben an. Doch jetzt hat es sie selbst erwischt. Manche von ihnen haben es noch gar nicht gemerkt. In einem Outplacement-Center werden geschasste Führungskräfte auf eine Wiederverwertung vorbereitet.
Der (am 2. April 2014 gerade erst verstorbene) Schweizer Autor und Dramatiker Urs Widmer hat in seinem Stück "Top Dogs" (1997) eine ungewöhnliche Perspektive gewählt, um die Mechanismen der zunehmend entfesselten Wirtschaft mit beißendem Humor zu sezieren. Niemand ist mehr davor gefeit, die grotesken Lebenssituationen, in die er Andere gestoßen hat, an sich selbst zu erleben. Ein Stück, das weder den moralischen Zeigefinger erhebt noch tränendrüsig daherkommt oder Schuldzuweisungen versucht, sondern die Zuschauer zwischen Erkenntnis, Betroffenheit und Lachen hin- und herwirft.
Julika Jenkins: | Alina Zhykhar |
Susanne Wrage: | Silke-Maria Otto |
Michael Deér: | Kay Gürtzig |
Ulf Bihler: | Thomas Otto |
Hanspeter Müller: | Johannes Minz |
E. Heinrich Krause: | Stefan Seidel |
Katharina Neuenschwander: | Andrea Sporer |
Gila Tschudi: | Antonia Krüger |
Spielleitung: | Kay Gürtzig, Team |
Verlag der Autoren, Frankfurt am Main